Auf der Jagd nach dem besten Cold IPA – Maisel & Friends und BrauBeviale starten den Hobbybrauerwettbewerb 2026

Hobbybrauer aufgepasst – die Maisel & Friends-Crew ruft wieder zum Sudduell! Gemeinsam mit der BrauBeviale geht der beliebte Hobbybrauerwettbewerb 2026 in die mittlerweile neunte Runde, und das Thema könnte kaum spannender sein: Cold IPA.

Wer den Begriff jetzt zum ersten Mal hört, denkt vielleicht an „tiefgefrorenes Bier“, aber keine Sorge – es geht nicht ums Schockfrosten. Das Cold IPA ist eine moderne Kreuzung: Es vereint die knackige Frische eines untergärigen Lagers mit der fruchtigen Hopfenpower eines American IPA. Kurz gesagt: ein Bierstil mit Charakter – spritzig, klar und aromatisch wie eine Hopfenbombe im Kühlschrankmodus.

Und der Clou? Der Gewinner darf sein Bier gemeinsam mit den Maisel & Friends-Braumeistern auf dem großen 25-Hektoliter-Sudwerk in Bayreuth einbrauen. Dazu kommen Etikettendesign, Namensgebung und – klar – Ruhm, Ehre und Platz im Onlineshop. Einmal Craftbrauer auf Zeit – wer träumt da nicht von?

Die Anmeldung läuft ab sofort über die Webseite von Maisel & Friends. Einsendeschluss ist der 11. April 2026, ab dem 30. März können die ersten Flaschen eingeschickt werden. Eine Jury aus Biersommeliers, Braumeistern und Fachjournalisten wird die kreativen Sude unter die Lupe – oder besser gesagt: unter die Nase – nehmen.

Die große Preisverleihung steigt wie immer im Rahmen des Home Brew Bayreuth am 17. und 18. April 2026 – einem Festival voller Bierliebe, Fachgespräche und Verkostungen, bei dem sich die Szene trifft. Nebenbei gibt’s natürlich auch jede Menge Inspiration von Craftbrauern und Heimbrau-Helden.

Und wer jetzt schon Lust auf Gewinnergeschmack hat: Das Siegerbier 2025 ist gerade frisch am Start!

„LunaHop“, ein Italian Style Pilsner von Markus Klössinger, begeistert mit floraler Hopfenfrische, zarten Zitrusnoten und einer dezenten Malzsüße – ein würdiger Vertreter des Wettbewerbsgeistes. Das Bier können Sie im Onlineshop von Maisel bestellen.

Also, liebe Heimbrauerinnen und Heimbrauer: Die Maisel-Kessel warten. Staubt eure Gärbottiche ab, kühlt die Würze runter – und zeigen Sie, was Sie in Sachen Cold IPA draufhaben. Vielleicht steht Ihr Bier schon bald im Maisel-Shop – und auf den Tischen echter Bierfans.

Hinter den Kulissen der weltweiten Alkohol-Lobby: Wie die Branche Irlands Gesundheitswarnungen verzögert

Neue Dokumente enthüllen, wie internationale Alkoholkonzerne Druck auf die irische Regierung ausübten, um bahnbrechende Krebswarnungen zu verzögern.

Im Jahr 2018 verabschiedete Irland ein Gesetz, das das Land an die Spitze der globalen Gesundheitspolitik hätte bringen sollen – mit zigarettenähnlichen Krebswarnungen auf Alkoholflaschen und -dosen. Das Public Health (Alcohol) Act schreibt vor, dass auf jedem alkoholischen Getränk der Hinweis stehen muss: „Zwischen Alkohol und tödlichen Krebserkrankungen besteht ein direkter Zusammenhang.“

Nach jahrelangen Auseinandersetzungen mit Brüssel erhielt das Vorhaben 2022 die EU-Genehmigung und sollte 2026 in Kraft treten. Doch im Juli 2025 verschob die Regierung die Einführung stillschweigend auf 2028 – ein ganzes Jahrzehnt nach der ursprünglichen Ankündigung.

Dokumente, die im Rahmen des Informationsfreiheitsgesetzes (FOI) veröffentlicht wurden, zeigen nun, wie diese Verzögerung zustande kam: Ein gezieltes Lobbying einiger der weltweit größten Alkoholproduzenten – mit Kontakten zu irischen Ministern, EU-Handelsbeamten und sogar Beratern des Weißen Hauses. Die Unterlagen, gesammelt von The Journal Investigates in Kooperation mit De Tijd, The Investigative Desk und Follow The Money, belegen eine transatlantische Strategie zur Blockade von Irlands Gesundheitsinitiative. Die Taktik: Drohungen mit Handelsbarrieren, das Ausnutzen von EU-Bürokratie und das Heranziehen umstrittener wissenschaftlicher Studien, um die Krebsrisiken von Alkohol herunterzuspielen.

USA drängten Irland zum Rückzug

Laut internen Regierungsdokumenten nahm die Lobbyarbeit im Jahr 2025 auf beiden Seiten des Atlantiks deutlich zu. Heineken und AB InBev trafen sich mit Vertretern des US-Handelsbeauftragten (USTR) und sogar mit Beamten des Weißen Hauses. Offiziell ging es um Importzölle – doch laut einem späteren Bericht des USTR hatte die US-Regierung Irland zuvor bereits gedrängt, die Warnhinweise ganz aufzugeben. Die USA bezeichneten die Regelung als „Handelshemmnis“ und warnten, die besonderen Etikettenanforderungen könnten US-Exporte in die EU behindern.

Schon 2018 hatte Heineken in einem Brief an den damaligen Gesundheitsminister Simon Harris vor „erheblichen Reputationsschäden“ für die Marke und negativen Auswirkungen auf Investitionen in Irland gewarnt. Heineken erklärte gegenüber den Journalisten, man nehme verantwortungsvollen Alkoholkonsum „ernst“ und biete Kunden über QR-Codes „transparente Informationen zu Alkohol und Gesundheit“.

Geheimes Treffen mit dem Premierminister

Anfang 2025 trafen sich Vertreter der Alkoholindustrie siebenmal hinter verschlossenen Türen mit der irischen Regierung. Im April gelang es dem Branchenverband Drinks Ireland, ein persönliches Gespräch mit dem Taoiseach (Premierminister) zu arrangieren. Dabei betonte die Gruppe die wirtschaftlichen Belastungen durch die US-Strafzölle und forderte eine Verschiebung der Warnhinweise – unter Hinweis darauf, dass auch die US-Regierung dagegen sei.

Laut dem Büro des Taoiseach war das Treffen „eines von vielen“ mit Wirtschaftsvertretern, um über Handelsfragen zu sprechen. Das Gesundheitsministerium bestätigte lediglich, dass das Inkrafttreten der Verordnung nun auf 2028 verschoben wurde.

„Panikmache“ – Wie die Industrie Wissenschaft manipulierte

Die Branche argumentierte nicht nur mit Wirtschaft – sie versuchte auch, die wissenschaftliche Grundlage der Warnungen in Frage zu stellen. Drinks Ireland reichte bei der EU-Kommission ein Positionspapier ein, in dem die irischen Warntexte als „Panikmache“ und „Fehlinformation“ bezeichnet wurden.

Zur Untermauerung ließ die Gruppe ein Gutachten der US-Beratungsfirma Gradient erstellen – bekannt dafür, frühere Industrien (z. B. Asbest, Tabak, fossile Brennstoffe) mit ähnlichen Studien unterstützt zu haben. Deren leitende Toxikologin Dr. Julie Goodman behauptete, es gebe „keinen konsistenten Zusammenhang“ zwischen moderatem Alkoholkonsum und Krebs, abgesehen von „sehr kleinen Risiken“.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) widersprach entschieden: Alkohol – auch in geringen Mengen – verursache mehrere Krebsarten. WHO-Expertin Dr. Carina Ferreira-Borges nannte Goodmans Bericht „äußerst irreführend“. Ein Drittel aller alkoholbedingten Brustkrebsfälle trete bei Frauen auf, die höchstens zwei kleine Gläser Wein pro Tag trinken.

Der niederländische Gesundheitsexperte Dr. Luc Hagenaars erklärte, solche Strategien seien typisch: „Wir kennen diese Taktik von der Tabak- und Ölindustrie – Wissenschaft wird gezielt in Zweifel gezogen.“

EU zieht sich zurück – Warnungen auf Eis

Die Lobbyarbeit zeigte Wirkung: Im Juli 2025 bestätigte Irland die Verschiebung der Warnungen auf 2028 – offiziell wegen „Handelsspannungen“.

Für die Industrie ein Sieg, für Gesundheitsexperten ein Rückschlag, denn obwohl Alkohol tief in der irischen Kultur verwurzelt ist, sind seine Folgen gravierend: Laut Schätzungen der Global Burden of Disease waren 2019 rund 1.543 Todesfälle in Irland auf Alkohol zurückzuführen. Die WHO stellt klar: Es gibt keine sichere Menge an Alkoholkonsum in Bezug auf Krebs. „Wir befürchten, dass diese Verzögerung das gesamte Projekt zum Scheitern bringt“, sagte Sheila Gilheany, Direktorin von Alcohol Action Ireland. Ein EU-weites Etikett sei „in weiter Ferne“, und falls es eines gebe, wäre es „verwässert und zahnlos“.

Tatsächlich hatte das EU-Parlament ursprünglich ein Werbe- und Sponsoringverbot sowie verpflichtende Warnungen gefordert – nach massivem Lobbying blieben davon nur vage Absichtsbekundungen übrig. Die EU-Kommission setzt nun auf QR-Codes, die Verbraucher mit dem Smartphone scannen sollen – doch Studien zeigen, dass nur 0,26 % der Käufer sie tatsächlich nutzen. „Zu glauben, dass Menschen im Supermarkt Etiketten scannen, ist unrealistisch“, so Ferreira-Borges.

Brasserie Minne – Super Triple au Rhum

Belgien ist ein Land der großen Biergeschichten – und eine der spannendsten schreibt die Brasserie Minne. Gegründet wurde sie 2008 unter dem Namen Brasserie de Bastogne, mitten im Herzen der Ardennen. Mit ihren charmanten „Troufettes“-Bieren gewann sie schnell die Herzen der lokalen Bierfreunde. Doch der große Durchbruch kam mit dem Super Sanglier, einem kaltgehopften Blonde, das mit seiner Frische und Aromatik für Aufsehen sorgte – weit über die Grenzen der Region hinaus.

Als die Brauerei in Bastogne aus allen Nähten platzte, zog sie 2019 in ein modernes Industriegebiet rund 50 Kilometer nördlich – nach Baillonville, strategisch günstig gelegen und mit einer deutlich besseren Infrastruktur. Mit dem Umzug kam auch ein neuer Name: Brasserie Minne, benannt nach Mitinhaber und Braumeister Philippe Minne, dessen Name inzwischen für kreative Braukunst aus den Ardennen steht.

Ein Markenzeichen der Brauerei sind ihre Etiketten: kunstvoll gestaltete Tiere aus den belgischen Ardennen, allen voran Wildschwein („Sanglier“) und Wolf („Loup“), die mittlerweile zum visuellen Erkennungszeichen geworden sind. Doch nicht nur optisch, auch geschmacklich hat Minne ihren ganz eigenen Stil entwickelt. Besonders beliebt ist die „Wood“-Serie – Biere, die in Holzfässern reifen und so komplexe, tiefe Aromen entwickeln.

Ein Beispiel für Minnes Innovationsfreude ist das Ardenne Triple, ein modern interpretierter belgischer Klassiker. Die Variante Super Triple au Rhum erhält durch die Zugabe von Rhum agricole – einem aus frischem Zuckerrohrsaft hergestellten Rum von den französischen Antillen – eine exotische, warme Tiefe. Und genau dieses Bier steht jetzt vor mir.

Hell orangefarben und opalisierend präsentiert sich das Bier im Glas. Die schneeweiße Schaumkrone ist fest und bleibt lange erhalten. Die Optik dieses Bieres ist schon mal traumhaft.

Das Bier duftet nach frisch gebackenem Brot mit Pfeffer und Rum. Der Alkohol ist deutlich zu riechen, aber in dieser Kombination passt er und stört nicht. Ansonsten ist das Aroma dieses Bieres genau so, wie ich es von einem typischen belgischen Triple erwarte.

Der Antrunk ist recht süß und mit der sehr feinperligen Kohlensäure vermittelt das Bier vom ersten Moment an ein weiches, volles und dabei schweres Mundgefühl. Der Geschmack des Rums kommt jetzt stärker zum Tragen als in der Nase. Bittere kann ich auf der Zunge nicht feststellen. Dafür ist das Bier mit seinem 9,5 Volumenprozent Alkohol gefährlich süffig. Erst in der Kehle kommt eine leichte Bittere zum Tragen, die aber auch jetzt mild mit kurzem Nachklang ist. Die Stärke der Bitteren ist sehr gut auf den Geschmack des Rums abgestimmt.

Mit ihrer Mischung aus regionaler Verwurzelung, handwerklicher Leidenschaft und Experimentierfreude hat sich die Brasserie Minne längst als feste Größe in der belgischen Brauszene etabliert – und sie zeigt auch mit diesem Bier eindrucksvoll, dass Tradition und Innovation im Bierglas wunderbar zusammenfinden können.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Chinook, Simcoe, Waï-iti), Zucker, Hefe, Rum

Alkoholgehalt:

9,5 % Vol.

Farbe:

12 EBC

Brauerei:

Brasserie Minne
ZA Nord Bailonville 9
5377 Somme Leuze
Belgien
www.brasserieminne.be

Der Wirtshausführer Österreich 2026 ist erschienen

Ich habe das hier vorgestellte Buch nicht selbst in die Hand nehmen können, denke aber, dass es sich durchaus zum unverzichtbaren Begleiter im nächsten Österreich-Urlaub entwickeln könnte:

Das Wirtshaus lebt, es wird ständig nachhaltiger und es hat dank junger Wirtinnen und Wirten mit innovativen Konzepten auch eine Zukunft. Das ist das Fazit der Wirtshausführer-Herausgeber Renate Wagner-Wittula und Klaus Egle zum Erscheinen der brandneuen Ausgabe 2026 von Österreichs einzigem Guide zum nachhaltig gut essen und trinken.

„Aus unserer Sicht gibt es kein Wirtesterben“, so die beiden Gastro- und Kulinarik- Profis weiter, „vielmehr befindet sich die österreichische Wirtshaus-Szene in einem dynamischen Entwicklungsprozess, dem wir viele positive Seiten abgewinnen können. So hat sich das von uns bereits seit dem Jahr 2019 verfolgte Konzept des nachhaltigen Wirtens für viele Wirtinnen und Wirte zu einem zukunftsorientierten Erfolgsmodell entwickelt“. Regionale Herkunft, ressourcenschonende Erzeugung und hohe Qualität der Produkte sind demnach für immer mehr Gäste ein wesentliches Kriterium, für welches Lokal sie sich entscheiden. Auch der vielfach beklagte Personalmangel in der Gastronomie hat laut den Wirtshausführer Herausgebern nicht nur negative Aspekte: „Reduzierte Öffnungszeiten bringen für die Mitarbeiter mehr Lebensqualität und Planbarkeit und andererseits ist ein fairer Umgang auf Augenhöhe mit den Mitarbeitern inzwischen keine Ausnahme mehr, sondern selbstverständlich.

Eines ist klar: Nur mit einem motivierten Team zufriedener Menschen ist es möglich, in diesem anspruchsvollen Job Top-Leistungen zu erbringen und damit die Gäste glücklich zu machen.“ Apropos Gäste: „In guten Wirtshäusern ist ohne Reservierung praktisch kein Platz zu bekommen“, konstatieren Wagner-Wittula und Egle, „was beweist, dass die Gäste bereit sind, gutes Geld für ausgezeichnete, nachhaltige Produkte und fair entlohnte Mitarbeiter zu bezahlen. So gelingt gute Gastronomie.“

Vom Wirtshausführer ausgezeichnet

Wirtshausführer Wirt 2026: Pichlmaiers zum Herkner

Seit dem Jahr 1890 ist dieses Wirtshausjuwel an der Endstation der Straßenbahnlinie 43 in Neuwaldegg schon ein Gasthaus. Vor zehn Jahren haben Christiane und Martin Pichlmaier das Lokal mit neuem Leben erfüllt und schaffen seither nicht nur eine wunderbar entspannte Atmosphäre, sondern auch den Bogen zwischen traditioneller Wiener Wirtshausküche und einem modernen, weltoffenen Konzept zeitgemäßer und nachhaltiger Gastronomie. Kongenial unterstützt durch Küchenchef Roman Artner, bleibt Martin Pichlmaier auch noch genügend Freiraum für seine Wein-Leidenschaft, die er gerne und ausgiebig mit den zahlreichen Stammgästen dieses schönen Hauses teilt.

Wirtshausführer Winzer 2026: Tom Dockner, Theyern

Tom Dockner hat den kleinen Weinbauort Theyern im Traisental auf die Landkarte heimischer und internationaler Weinliebhaber gesetzt. Vor rund 20 Jahren hat er als ganz junger Bursche die Bühne des österreichischen Weins betreten und dort seither eine Vielzahl von Erfolgen, vom Landessieger bis zum Sieger im SALON Österreich Wein, gefeiert. Zufall ist das keiner. Seite an Seite mit seiner Frau Silke und unterstützt von den Eltern Elfriede und Gerhard hat Tom von Anfang an den Turbo gezündet und sich rasch in der Weinbranche einen klingenden Namen gemacht. Seine Grünen Veltliner zählen inzwischen zu den Aushängeschildern des Österreichischen Weinbaus, Riesling, Traminer & Pinot Noir komplettieren Dockners Set an Spitzengewächsen.

Wirtshausführer Weinmensch 2026 unterstützt von Zalto Glas: Franz Klammer

Gäbe es einen Wettbewerb, wer der „normalste“ Prominente Österreichs ist, dann hätte Franz Klammer genauso die Nase vorn wie bei seinem legendären Olympiasieg beim Abfahrtsrennen am Patscherkofel im Jahr 1976. Mit diesem Triumph erfüllte er die Erwartungshaltung und die Träume einer ganzen Nation und setzte damit den Höhepunkt einer legendären Karriere. Dass er neben dem Sport auch einem guten Glas edlem Rebensaft durchaus zugeneigt ist, daraus macht er kein Geheimnis und obwohl er schon Stammgast bei Weintaufen und Verkostungen ist, sagt er über sich selbst: „Ich würde mich nicht als Weinkenner bezeichnen – ich bin einfach ein Wein-Genießer und weiß, was mir schmeckt!“

Wirtshausführer Weinwirte 2026 – unterstützt von Österreich Wein Marketing:

Besondere Leistungen auf dem Gebiet der Verbindung von Wirtshaus- und Weinkultur

  • Wien: Meixners Gastwirtschaft, 1100 Wien
  • Burgenland: Ratschens Restaurant & Wohnothek, Deutsch-Schützen
  • Kärnten: La Torre, St. Veit an der Glan
  • Niederösterreich: Markthof, Siegersdorf
  • Oberösterreich: Forsthof, Sierning
  • Salzburg: Wirt am Gries, St. Gilgen am Wolfgangsee
  • Steiermark: Wirtshaus Lilli, Fehring
  • Tirol: Alpin Kulinarik & Genießerhotel, Achenkirch
  • Vorarlberg: Wirtshaus Hoheneck, Mittelberg

Wirtshausführer Aufsteiger 2026 – unterstützt von METRO Österreich:

Besonders innovative und erfolgreiche Wirte, die neu eröffnet haben oder mit einer deutlichen, qualitativen Verbesserung überrascht haben

  • Wien: Heu und Gabel, 1120 Wien
  • Burgenland: Kirchenwirt, Rust
  • Kärnten: Geschmackssache, Velden
  • Niederösterreich: Failler – Zum Goldenen Lamm, Drosendorf
  • Oberösterreich: Gasthof zur Post 1559, Weitersfelden
  • Salzburg: Das Schrei, Salzburg
  • Steiermark: Das Weinkitz, Kitzeck im Sausal
  • Tirol: Falkeis, Kauns
  • Vorarlberg: Rössle, Braz

Noch einige Worte über den Wirtshausführer 2026: Es handelt sich um die 28. aktualisierte Ausgabe/Ausgewählte Empfehlungen von erfahrenen Kulinarikredakteuren/500 empfehlenswerte nachhaltige Lokale in Österreich, an der Adria und in Friaul, Istrien, Slowenien und Südtirol/100 nachhaltige oder biozertifizierte Winzer und ihre Weine, verkostet und beschrieben von Klaus Egle/50 neue Lokale/400 x Schlafen beim Wirt & Winzer/Attraktive Suchkriterien/Große Österreichkarte

Den Wirtshausführer Österreich 2026 gibt es im Buchhandel zum Preis von EURO 29,- und online unter www.wirtshausfuehrer.at mit direkter App-Umwandlung.

Scherdel – Premium Pilsner

Fast zwei Jahrhunderte lang gehörte die Scherdel-Brauerei untrennbar zu Hof und seiner Bierkultur. Seit 1831 prägte sie mit ihren Bieren und insbesondere mit dem legendären Schlappenbier das Leben der Region. Nun steht fest: Ende des kommenden Jahres wird in Hof kein Scherdel-Bier mehr gebraut. Die Kulmbacher Gruppe, seit 2003 Eigentümerin der Marke, sieht keine wirtschaftliche Perspektive mehr. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: In den letzten zwanzig Jahren hat sich der Absatz der Scherdel-Biere halbiert, während Rohstoff-, Energie- und Personalkosten stark gestiegen sind. Trotz jahrelanger Bemühungen und intensiver Zusammenarbeit mit der Belegschaft ließ sich der Betrieb nicht retten.

Mit der Schließung verlieren 35 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz in Hof. Ihnen sollen andere Stellen innerhalb der Kulmbacher Gruppe angeboten werden. Ganz verschwinden wird die Marke Scherdel aber nicht: Ihre Biere sollen künftig im sächsischen Neuensalz weitergebraut werden.

Besonders schmerzlich ist der Abschied für viele Hofer wegen des traditionsreichen Schlappenbiers, das eng mit dem jährlich gefeierten Schlappentag verbunden ist – einem der ältesten Schützen- und Handwerkerfeste Deutschlands. Ob und wie diese Spezialität künftig weiterlebt, ist noch unklar.

Die Schließung der Scherdel-Brauerei steht beispielhaft für die schwierige Lage vieler kleiner und mittelgroßer Brauereien in Deutschland. Steigende Kosten, sinkender Bierkonsum und ein zunehmend harter Wettbewerb setzen der Branche zu. Was bleibt, ist die Hoffnung, dass die Marke Scherdel – trotz des Endes in Hof – als Symbol für oberfränkische Brautradition fortbesteht.

Jetzt steht vor mir das Premium Pilsner. Öffne ich also die Flasche und schenke mir das Bier ein. Golden und gefiltert fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine feinporige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet nach Brotkrume, abgerundet durch einige würzige Noten.

Der Antrunk ist für ein Pils ungewöhnlich süß, dabei aber durch die feinporige Kohlensäure angenehm spritzig. Auf der Zunge tritt die Würzigkeit in den Vordergrund. Für mich als Norddeutschen fehlt einiges an Bittere. Das Mundgefühl ist schlank. Auch wenn ich von diesem Bier nicht restlos begeistert bin, ist es doch angenehm zu trinken und süffig. In der Kehle wird das Bier trockener und eine angenehme würzige Bittere mit recht langem Nachkling übernimmt das Zepter.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Farbe:

10 EBC

Brauerei:

Brauerei Scherdel
Unterkotzauer Weg 14
95028 Hof
www.scherdelbier.de

Weißbier – das flüssige Gold Bayerns

Weißbier hat eine erstaunliche Reise hinter sich: Einst ein regionales Phänomen, ist es heute vielleicht das international bekannteste Aushängeschild deutscher Bierkultur. Gebraut mit mindestens 50 % Weizenmalz und charakteristischen obergärigen Hefestämmen, bietet es ein komplexes Aromenspiel aus Gewürzen, reifen Früchten und spritziger Frische.

Geschichte kurz und knackig

Die ersten Weizenbiere gab es vor über 500 Jahren in Bayern. Interessanterweise bezeichnete man die frühen „weißen Biere“ zunächst nur nach ihrer hellen Farbe, nicht nach dem verwendeten Getreide – das heutige Weißbier war also damals noch nicht geboren. Herzog Wilhelm IV. und sein Sohn Albrecht V. legten mit cleveren Brauverboten und Privilegien den Grundstein für die Weißbier-Dynastie. Später, unter Herzog Maximilian I., wurde das Weißbiermonopol eingeführt: Weiße Brauhäuser entstanden, braunes Bier wurde mit strengen Sommerverboten belegt – ein geschickter Schachzug, der die Nachfrage auf Weißbier lenkte. Mit diesen Erlösen finanzierte Bayern sogar die Verteidigung gegen Angriffe im Dreißigjährigen Krieg.

Im 18. Jahrhundert geriet Weißbier in eine Rezession: Verbesserte Brautechnik für untergäriges Bier machte braunes Bier wieder attraktiv, und das Weißbierprivileg wurde 1798 aufgehoben. Erst in den 1960er-Jahren erlebte Weißbier eine Renaissance, nicht zuletzt dank breitangelegter Werbekampagnen von Erdinger, die den Stil über Bayern hinaus populär machten.

Stile und Geschmack

Bayerisches Weizenbier ist durch seine Hefe geprägt: Nelken- und Gewürznoten treffen auf fruchtige Ester wie Banane oder Birne. Dunkle Malze können Nuss- oder Karamellaromen beitragen, ohne die Hefearomen zu überdecken. Spritzige Kohlensäure, cremige Viskosität und ein vollmundiger Körper machen das Weißbier besonders süffig.

Wer einmal die Balance zwischen süßlicher Malzigkeit, spritziger Frische und feiner Hefearomatik gekostet hat, versteht, warum Weißbier heute international so beliebt ist.

Browar w Grodzisku – Piwo z Grodziska

Seit Jahren reden alle bierbegeisterten Menschen über Grodziskie, jenen legendären polnischen Bierstil, der derzeit seine Renaissance erlebt. Leider ist nach meinem Wissen dieser Bierstil in Deutschland nicht erhältlich und selbst bei einigen Besuchen in Polen habe ich dieses Bier nirgends finden können. Erst bei meiner letzten Reise nach Warschau bin ich fündig geworden und möchte Ihnen das Bier an dieser Stelle vorstellen.

Da ich über Grodziskie bereits mehrfach geschrieben habe, beschränke ich mich jetzt auf einige Stichpunkte. Grodziskie ist ein helles obergäriges Bier mit etwa 2,5 bis 3,3 Volumenprozent Alkohol und 7° – 8° Plato Stammwürze. Mit 4 – 8 EBC ist das Bier eher blass und auch die 20 – 30 IBU klingen nicht ungewöhnlich. Bemerkenswert ist aber, dass das Grodziskie rein aus Weizenmalz gebraut wird. Auf jeden Fall kann dieser Bierstil viele Menschen begeistern.

Blassgelb fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich große feste und schneeweiße Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch gibt es an diesem Bier schon mal nichts zu meckern.

Das Raucharoma steht eindeutig im Vordergrund des Aromas, allerdings ohne penetrant zu werden. Die würzigen Noten des Hopfens sind zwar deutlich wahrnehmbar, halten sich aber diskret im Hintergrund.

Der Antrunk des Grodziskie ist trocken, frisch und spritzig. Ich beginne zu verstehen, weshalb dieser Bierstil auch als Champagner des Bieres genannt wird (auch wenn er mit dieser Bezeichnung nicht alleinsteht).

Die Trockenheit bleibt auch auf der Zunge präsent. Überraschend ist die Zurückhaltung des Rauchgeschmacks, während auf der Zunge die Würzigkeit des Hopfens mehr zum Tragen kommt als in der Nase. Das Mundgefühl ist schlank, während der Geschmack für ein Bier mit dem geringen Alkoholgehalt recht intensiv ist. In der Kehle kommt der Rauch wieder mehr zum Tragen, wo er zusammen mit einer leichten fruchtigen Säure sehr lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Hopfen (Magnum, Tomyski), Hefe

Alkoholgehalt:

3,1 % Vol.

Stammwürze:

7,7° Plato

Empfohlene Genusstemperatur:

4° – 6° Celsius

Brauerei:

Browar w Grodzisku
Wielkopolskim sp. z.o.o. sp. k. ul Poznanska
62-065 Grodzisk
Polen
www.browargrodzisk.com  

Maisel & Friends Brauereigelände in Bayreuth ist Visitor Attraction of the year 2024 und 2025

Zum zweiten Mal in Folge wurde das Maisel & Friends Brauereigelände im Rahmen der renommierten World Beer Awards in London als „Visitor Attraction of the year“ ausgezeichnet. Damit setzt sich die Familienbrauerei erneut gegen internationale Mitbewerber durch – ein beeindruckendes Zeichen dafür, dass Bayreuth längst zu den spannendsten Bier-Reisezielen der Welt gehört.

Die Jury würdigt mit dieser Auszeichnung das besondere Gesamterlebnis rund um Bier, Genuss und Handwerk, das Maisel & Friends auf dem Brauereigelände geschaffen hat. Herzstück dieses Erlebnisses ist Maisel’s Bier-Erlebniswelt, die in diesem Jahr um die innovative Braukunstwelt erweitert wurde.

„Unsere neue Braukunstwelt bündelt Expertenwissen rund um das Thema Bier auf einzigartige Weise“, erklärt Michael Feuerstein, Geschäftsfeldleiter Kultur & Tourismus bei Maisel & Friends. „Nach dem Motto ‚4 Zutaten, 1.000 Möglichkeiten‘ ist hier interaktiv und sensorisch erlebbar, wie aus den vier Zutaten des Bieres eine nahezu unendliche Vielfalt an Aromen und Bierstilen entstehen kann.“

Maisel’s Bier-Erlebniswelt gewährt Einblicke in vier Generationen Braukunst der Brauerei Gebr. Maisel: Besuchende erfahren, wie sich das Brauhandwerk im Laufe der Zeit weiterentwickelt hat – von historischen Brauanlagen über die moderne Abfüllung bis hin zur Maisel & Friends Brauwerkstatt. Eingebettet ist Maisel’s Bier-Erlebniswelt in das Brauereigelände von Maisel & Friends, auf dem weitere Attraktionen rund um das Thema Handwerk und Genuss erlebbar sind: abwechslungsreiche Biertastings und -seminare, das Liebesbier Restaurant mit über 100 Bierspezialitäten und internationaler Küche, das weltweit einzigartige Liebesbier Urban Art Hotel, in dem jedes Zimmer von Streetartists individuell gestaltet wurde, und die Crazy Sheep KaffeeManufaktur, in der Bohnen vor den Augen der Gäste geröstet werden.

„Dass wir erneut als Visitor Attraction of the year ausgezeichnet wurden, erfüllt uns mit großem Stolz“, so Feuerstein weiter. „Diese internationale Anerkennung zeigt, dass unser Konzept funktioniert: Wir machen das Brauhandwerk erlebbar, inspirieren Menschen für Bier- und Genusskultur und schaffen einen Ort, an dem Tradition, Innovation, Genuss und Lebensfreude aufeinandertreffen“, sagt Feuerstein.

Nittenauer – Helles

Nittenau ist eine Kleinstadt im Landkreis Schwandorf. Dort ist die Nittenauer Brauerei beheimatet, die dafür bekannt ist, viel Wert auf traditionelles Brauhandwerk zu legen. Ich hatte noch kein Bier aus Nittenau, das mir nicht gefallen hat. Jetzt steht vor mir das Helle.

Das Nittenauer Helle präsentiert sich im Glas in einem klaren, hellgoldenen Farbton mit feinporiger, stabiler weißer Schaumkrone.

Das Aroma ist malzbetont nach Brotkrume und Honig, abgerundet durch einige florale Noten und etwas Gras.

Der Antrunk ist spritzig mit einer stiltypisch deutlich präsenten Süße. Auch auf der Zunge bleibt die Süße erhalten und die Aromen, die ich bereits in der Nase festgestellt habe, spiegeln sich auf der Zunge. Das Mundgefühl ist weich und voll, so dass ich hier ein süffiges und mildes Bier habe. Auch in der Kehle ist die Bittere dezent und der milde Abgang klingt kurz nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Hallertauer Tradition, Hallertauer Spalter Select)

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Stammwürze:

11,8° Plato

Bittereinheiten:

22 IBU

Brauerei:

Brauhaus Nittenau Sebastian Jakob e.K.
Wulkersdorfer Straße 4
93149 Nittenau
www.nittenauer-bier.de

Das Helle – die Kunst des Einfachen

Ein Bier, das so schlicht wirkt und doch eine der größten Herausforderungen für Brauer darstellt: das Helle. Seine Stärke liegt in der Balance. Ein Helles darf leicht malzig sein, aber niemals süß; vollmundig, aber nicht schwer; zart hopfig, aber keinesfalls bitter. Jedes Detail entscheidet über den Charakter dieses scheinbar einfachen, tatsächlich aber hochkomplexen Klassikers.

Ein Bierstil mit feiner Balance

Mit einer Stammwürze zwischen 11,3° und 12,8° Plato und einem Alkoholgehalt von 4,7 bis 5,4 % vol. gehört das Münchner Hell zu den leichten Lagerbieren. Es zeigt sich in hellem Goldgelb (7–12 EBC) und bringt eine milde Bittere von 16 bis 22 IBU mit – gerade genug, um die feine Malzsüße auszubalancieren.

Die Basis: Malz, Wasser, Hopfen

Herzstück jedes Hellen ist Pilsner Malz, das für helle Farbe und reines Getreidearoma sorgt. Kleine Anteile von Karamell- oder Münchner Malz können die Vollmundigkeit verstärken. Entscheidend ist das Wasser: Münchens natürlicher Härtegrad musste früher erst aufbereitet werden, um die sanfte Bittere und klare Farbe zu ermöglichen – ein Grund, warum das Helle erst nach dem Zweiten Weltkrieg seinen Siegeszug antrat.

Für die dezente Hopfung werden traditionelle Edelhopfen aus der Hallertau, Tettang oder der Saaz-Region verwendet. Der Hopfen soll nie dominieren, sondern die Malzigkeit harmonisch unterstreichen.

Die Braukunst im Detail

Traditionell wird das Münchner Hell im Dekoktionsverfahren gebraut – einer aufwendigen Methode, bei der Teile der Maische gekocht und zurückgeführt werden. Dadurch entsteht das typisch kernig-malzige Aroma, das moderne Infusionsverfahren nur bedingt erreichen.

Vergoren wird das Bier mit untergäriger Hefe bei kühlen 9–11 °C. Nach der Hauptgärung folgt eine mindestens vierwöchige Lagerung bei 0 °C, die das Helle klar, feinperlig und weich macht.

Das Münchner Hell ist die hohe Schule des Brauens. Es lebt von Zurückhaltung und Präzision, vom Zusammenspiel aus Malz, Hopfen, Hefe und Wasser. Ein ehrliches Bier ohne Schnörkel – aber mit Charakter, das zeigt, wie viel Kunst im Einfachen steckt.